Die Kirchenglocken der Kirche Kreba
Die Kirchenglocken erlebten so manches Missgeschick, wurden dem Feuer entrissen, zersprangen beim Läuten, sogar der Blitz schlug in sie ein.
Erste Aufzeichnung über die Glocken sind in einer Glockenaufschrift zu lesen, die über die Rettung der Glocken bei dem Brand 1681 berichtet:
„1531 bin ich gegossen, 1681 sind wir drei Glocken aus dem Feuer gerissen und vom Turm geschmissen. Abraham Sievert, Glockengießer“
Das heutige Glockengeläut besteht seit 1852.
Die drei Glocken entstammen der Glockengießerei Gruhl in Kleinwelka.
Alle Glocken tragen die Inschrift der Patronin Charlotte Sophie Gräfin von Einsiedel.
Die große Glocke wiegt 790 kg, ist auf den Ton F gestimmt. Der Klöppel wiegt 50 Pfund und ist mit dem Meisterzeichen P (Pätzold) versehen.
Die Glockeninschrift lautet: „Betet an im heiligen Schmuck und dienet dem Herrn mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken!“ Psalm 96/9;100,2
Die mittlere Glocke ist auf den Ton A gestimmt, wiegt 400 kg und ist geziert mit dem Spruch: „Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Röm. 14,8“
Die kleine Glocke ist 220 kg schwer und auf den Ton auf C gestimmt. Auf ihr steht: „Lasset die Kindlein zu mir kommen !“
Der erste Weltkrieg
Im Kriegsjahr 1917 sollten die Glocken beschlagnahmt werden. Pfarrer Handke hat es die Gemeinde zu verdanken, dass dies wegen ihres wundervollen Klanges nicht geschah. Reichwalde und Klitten mussten ihre Glocken abgeben und liehen sich je eine der Krebaer Glocken. 1924 kehrten sie erst an ihren alten Standort zurück.
Der zweite Weltkrieg
In der abgebildeten Auflistung der für die Kriegsindustrie eingezogenen Kirchenglocken der Evangelischen Superintendentur des Kirchenkreises Weißwasser sind unter dem Ort Heideanger (Name für Kreba von 1936-1947) die zwei Glocken und der Abgabetermin 1942 vermerkt. Insgesamt wurden 19 Kirchenglocken abgeliefert.
Die Rückkehr der Glocken
In einem Bittschreiben vom 02.Dezember 1948 an die Sowjetische und Britische Militärverwaltung fordern 849 Bürger der Gemeinde Kreba die Rückführung der Glocken aus dem Hamburger Glockenlager.
Herbst 1949 – die Glocken sind wieder in Kreba – geliefert vom Fuhrunternehmen Kiank aus Neudorf