Geschichte der Kirche Kreba

Die Geschichte dieses Bauwerkes reicht bis in das Jahr 1625 zurück. Doch schon lange vorher war Kreba ein Kirchdorf. Nach einer alten Notiz gab es schon in vorreformatorischer Zeit ein schlichtes Lehmfachwerkkirchlein am Wege nach Neudorf. Im Jahr 1625 ließ der Lehnsherr von Kreba und Trebus an dieser Stelle eine Kirche bauen, die aber 1681 abbrannte. Von 1683 bis 1685 wurde die Kirche im Barockstil von Johannes Rudolf v. Bischofswerder wieder errichtet. Das Nordportal der Kirche trägt eine Inschrift des Erbauers. Diese Kirche ist, wie die meisten Kirchen, nach Osten hin ausgerichtet, dem Aufgang der Sonne zugewandt. Es ist eine typisch evang. Kirche, Taufstein, Kanzel, Altar bilden eine Einheit. Sie ist also nicht aus kathol. Zeit übernommen. Dank reicher Spenden konnte diese Kirche im Laufe der Jahre immer mehr ausgebaut und verschönert werden. Den Altar stiftete 1685 Anna Sophie von Rückhard geb. von Haugwitz auf Oppeln, ebenso die Kanzel im Jahr 1711 mit den 4 Evangelisten und in der Mitte Jesus mit der Weltkugel als Weltherrscher. Die erste Erwähnung einer Orgel geht auf das Jahr 1712 zurück. Größere Erneuerungsarbeiten erfolgten 1885 zum 200-jährigen Kirchenjubiläum.

An der Orgelempore befinden sich sorbische Inschriften:

Linke Seite ein Wort aus dem Hebräer 13,8:
Jesus Christus, gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit‘

Rechts ein Wort aus Korinther 15,57:
„Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus“

Kreba war früher eine fast rein wendische Gemeinde. Heute bezeichnet man die Wenden als Sorben. Der Pfarrer musste auch die wendische Sprache beherrschen. Dafür gab es in Löbau die erste Schule für wendische Theologen. So hatte der Pfarrer im Ort immer zwei Gottesdienste zu halten, einmal für die deutschsprachige Gemeinde und einen Gottesdienst in der Muttersprache der Wenden. Wegen der Zweisprachigkeit erhielt Pfarrer und Kantor, der auch als Lehrer fungierte, eine Wendenzulage. Zum Kirchdorf Kreba waren 4 Dörfer eingepfarrt. 1883/84 werden hier 1350 wendische und 450 deutsche zum Gottesdienst gehende Kirchgänger gezählt. Der letzte Gottesdienst in Kreba mit wendischer Konfirmation wurde hier 1920 gehalten.

Mehrere Pfarrer setzten sich fördernd für die wendische Sprache ein. Pfr. Schirach gab Luthers kleinen Kathechismus in wendischer Sprache heraus. Pfr. Wehle äbersetzte deutsche Kirchenlieder in die wendische Sprache und dichtete selbst wendische Lieder. Pfr. Selle (von 1884 – 1895 in Kreba) gab in seiner Amtszeit das wendische Sonntagsblatt „Pomhai Boh“ heraus, welches heute noch verlegt wird.

Besonders prägend für das Kirchenschiff sind die doppelten Emporen. Früher nahmen hier die Männer im Gottesdienst Platz. Über dem Altarraum zur linken und rechten Seite befinden sich die Herrenlogen der Besitzer von Kreba und Mücka. Die linke Loge wurde 1999 renoviert.

Im Altarraum befindet sich das Bild von Pfr. Büttner, der hier von 1632 bis 1686 im Predigtamt tätig war. Er durchlebte mit seiner Gemeinde eine schwere Zeit, große Not in furchtbaren Kriegszeiten und viele Naturkatastrophen. 1634 kam die Pest in das Dorf. Auf Anordnung der Herrschaft Kreba musste Pfr. Büttner mit den an der Pest erkrankten Bewohnern an die Lache ziehen (außerhalb der Ortschaft). Vom Kahnicht reichte er 84 Personen das Abendmahl, wovon am nächsten Morgen 37 gestorben waren. 1681 traf den Pfr. mit seiner Gemeinde der Brand der Kirche durch feindliches Feuer.

Das Glockengeläut besteht seit 1852. Sie wurden in der Glockengießerei Gruhl in Kleinwelka gegossen und sind auf die Töne F, A und C gestimmt. Alle tragen den Namen der Patronin Charlotte von Einsiedel und einen Bibelspruch. Den Ersten Weltkrieg überstanden die Glocken auf Grund ihres wundervollen Klanges. 1942 wurden aber die beiden größeren Glocken zum Einschmelzen für Kriegszwecke abgeholt. Im Herbst 1949 gelang es Pfr. Garbe sie vom Glockenfriedhof wieder zurückzuholen. Die Kämpfe in und um Kreba im April gingen auch an der Kirche nicht spurlos vorüber. Das Dach hatte große Löcher und die Fenster waren entzwei. Viele Helfer kamen und so konnte am 30. September 1945 zum Erntedankfest der erste Abendmahlsgottesdienst gefeiert werden.

Weitere Baumaßnahmen wurden in der DDR-Zeit fortgeführt. So wurden 1958 die Fenster erneuert. 1961 erfolgte die Installation des elektr. Glockenläutewerkes und 1962 erhielt die Kirche eine Warmluftheizung. Die gesamte Elektroanlage konnte im Jahr 1968 neu installiert werden. Mit Abriß der alten Orgel 1974 stand eine völlige Renovierung des Kircheninnenraumes bevor. Der Altar wurde restauriert und 1975 erfolgte der Einbau einer neuen Orgel. Im Hinblick auf das 300-jährige Kirchenjubiläum erfolgte von 1982 bis 1985 die äußere Kirchenerneuerung. Kurz nach der Wende wurde hier eine neue elektrische Heizungsanlage eingebaut.