Damme

Die Geschichte der evangelischen
Kirchengemeinde in Damme

Zur Zeit der Reformation, der Gegenreformation und des Dreißigjährigen Krieges wechselten nicht wenige Menschen in Damme und seiner Umgebung einige Male die Religion, zum Teil freiwillig, zum anderen Teil wurden sie dazu durch die Obrigkeit gezwungen. Es ist überliefert, dass jedoch nach der Reformation fast die gesamte Bevölkerung für 70 Jahre dem evangelischen Glauben angehörte. Nach dem "Westfälischen Frieden" wurde Damme wieder mehrheitlich katholisch. Doch eine kleine evangelische Gemeinde konnte sich im Nachbarort Neuenkirchen halten. Die in Damme wohnenden wenigen Evangelischen mussten daher zunächst am Gottesdienst in Neuenkirchen teilnehmen.

Um den Evangelischen aus Damme den 10 km langen Weg nach Neuenkirchen zu ersparen, hielt ab 1865 Pfarrer Ramsauer aus Neuenkirchen im damaligen Dammer Amtsgericht (heute Polizeistation) den Gottesdienst ab.

Altes Amtsgericht


Da um 1900 etwa 80 Evangelische

in Damme wohnten, wurde das
Amtsgericht für den Gottesdienst
zu klein. Deshalb wurde an der
Ecke "Große Straße" -
"Lindenstraße" eine kleine Kapelle
gebaut. Sie wurde 1905 durch den
Geh. Oberkirchenrat Ramsauer aus
Oldenburg eingeweiht. Einen
eigenen Pfarrer hatte Damme aber
noch nicht.

Hier ist der Innenraum der kleinen
Kapelle zu sehen.
 
Einer kleinen Gruppe sehr engagierter
Mitglieder der evangelischen
Kirchengemeinde ist es zu verdanken,
dass sich durch ihre Renovierungsarbeit
die Kapelle in einem solch guten
Zustand befindet.

Durch den Zweiten Weltkrieg wurden viele Menschen aus den
deutschen Ostgebieten nach Westen evakuiert. Auch nach Damme
kamen viele evangelische Menschen aus Ostpreußen, Pommern und
Schlesien. Unter ihnen war Pfarrer Hans-Georg Berg aus Kolberg
(Pommern). Er hielt seinen ersten Gottesdienst am Reformationstag
1945 in der kleinen Kapelle ab.
Da die Zahl der Evangelischen durch die Flüchtlinge 1946 auf 1250
angestiegen war, reichte die kleine Kapelle nicht mehr aus. Die
sonntäglichen Gottesdienste wurden daher im Saal des
Kolpinghauses abgehalten, der von der katholischen
Kirchengemeinde freundlich zur Verfügung gestellt wurde.

Im Saal des ehemaligen Kolpinghauses wurden damals
die evangelischen Gottesdienste abgehalten.

Die Zahl der Evangelischen stieg bis 1949 auf 1720 an. Deshalb plante
man nun den Bau einer eigenen Kirche. Doch erst am 23.07.1957
konnte ein geeignetes Grundstück an der Schützenstasse erworben
werden.

Am 24.09.1959 wurde der Grundstein für die Kirche von dem
Kreispfarrer Mierau aus Vechta gelegt. Sie wurde nach den Plänen
des Dammer Gemeindemitglieds Architekt Richard Jurkat gebaut.

Am 04.09.1960 weihte der Bischof D. Jakobi aus Oldenburg die Kirche
ein. Sie erhielt aber erst fast zwei Jahre später eine Orgel, die am
22.06.1962 von Oberkirchenrat Dr. Hans Schmidt aus Oldenburg
eingeweiht wurde.

Ihren heutigen Namen "Zum guten Hirten" erhielt die Kirche am
05.09.1965 in einem Festgottesdienst mit Oberkirchenrat Höpken,
Oldenburg.

Endlich, am 01.09.1965, konnte auch das neue Gemeindehaus durch
den Bischof D. Hans Heinrich Harms eingeweiht werden.

 

 

Zum 75-jährigen Bestehen erhielt
die kleine Kapelle an der Großen
Straße in einem Festgottesdienst
den Namen "Laurentiuskapelle".

Am 19.05.1983 beschloss die Synode der "Evangelisch-lutherischen
Kirche" in Oldenburg die evangelisch-lutherische Kapellengemeinde
Damme in eine Kirchengemeinde umzuwandeln. Ein neues
Kirchensiegel mit dem Symbol vom "Guten Hirten" ist die Folge
dieser Umwandlung.