Die Entstehung, Geschichte und Baugeschichte
Die Kirche zu Klitten wurde um 1222 im Zusammenhang mit dem neu errichteten Domkapitel Bautzen erwähnt. (Quelle: Walter Schlesinger, Kirchengeschichte Sachsens im Mittelalter, Bd. 1, 1962, 207.)
Wann die Klittener Pfarre genau errichtet worden ist, kann nicht mit Gewissheit bestimmt werden.
Die erste Kirche ist im 12. oder 13. Jahrhundert erbaut worden. Sie hatte die Größe des jetzigen Altarraumes
1346 Erwähnung Klittens in der Meißner Bistumsmatrikel
1415 wird namentlich Pfarrer Petrus Windisch in Klitten erwähnt. Er war zugleich Altarist in Görlitz
um 1550 Einführung der Reformation in Klitten
1555 Erweiterungsbau der Kirche. Das eigentliche Kirchenschiff wurde von Kaspar von Nostitz als Patron aufgebaut.
1587 Erhielt die evangelische Kirchengemeinde die wertvollen Altarbilder aus der Schule Lucas Cranach d. Jüngeren. Stifter ist Graf Kaspar von Nostitz. Durch das beherzte Handeln des Ortspfarrers Dr. Alpermann konnte dieser schöne Altar 1944 vor den Flammen gerettet werden.
1606 Der erste evangelische Prediger von dem die Akten berichten, ist Johann May.
1643 Schwedische Soldaten zünden u.a. das Pfarrhaus an. Alle historischen Aufzeichnungen wurden vernichtet. Im Jahr 1646 wird das zweite Pfarrhaus errichtet
1658 Johann Mentzer der bedeutende Kirchenlieddichter wird in Jahmen geboren und in der Klittener Kirche getauft.
1713/14 Der Glockenturm wird neu gebaut. Er kommt an die Stelle des hölzernen Glockenturms, der nur zwei Glocken getragen hatte.
1769-1773 Unter Johann Karl von Metzradt wurde die Kirche erneuert und barockisiert.
Gemeindegründung 1843. Bereits 1854 wanderte der damalige Gemeindepfarrer Jan Kilian
1843 Spaltung der Gemeinde: es entsteht die altlutherische Gemeinde in Klitten.
1847 wird die altlutherische Kirche eingeweiht, die später den Namen Johanneskirche bekommt (www.selk.de)
1854 wanderten mit dem damaligen Gemeindepfarrer Jan Klilian ca. 600 ehemalige Gemeindeglieder nach Texas aus.
1857 Baut der berühmte Orgelbauer Ladegast aus Weißenfels eine neue Orgel.
1896 Am 8. November feiert die Kirchengemeinde Klitten das 550jährige Bestehen.
1899 – 1928 Betreuet die evangelische Kirchengemeinde Pfarrer Mahling. Er spricht deutsch und wendisch.
1904 Veranlasst durch Wilhelm von Jena, Gutsherr auf Jahmen und Pastor Friedrich Mahling wird das ganze Gotteshaus großzügig renoviert und der gesamte Altarraum ausgemalt. Die Sakristei wird umgebaut und der Turm mit einem neuen Geläut versehen. Im ersten Weltkrieg mussten die Glocken abgeliefert werden.
1909 Ein neues Pfarrhaus wird gebaut. Das alte von 1646 muss wegen Baufälligkeit weichen.
1914 Abgabe der Bronze-Glocken
1922 neue Stahlgussglocken aus der Glockengießerei Bochum
1934 Kupferbedeckung des Zwiebelturms
1945 Am 29. April brannte die Kirche nach einem Panzerschuss-Treffer von Dürrbach vom Turm her vollständig ab. Lediglich die Glocken, das Altarbild, Leuchter und die Taufschale sind noch aus der alten Kirche erhalten geblieben.
1947–1950 erfolgte der Wiederaufbau
1948 Die Kirche erhält einen neuen Taufengel mit Gesicht und Hände von Barbara Alpermann
1950 Am 12. März wurde die Kirche wieder eingeweiht
1950 Am 9. Juli wurde die neue Orgel der Firma Schuster aus Zittau eingeweiht
1966 Aus der alten Scheune wird ein Gemeindehaus
1972-1974 wurde die Kirche teilweise neu eingedeckt, neu verputzt und von außen gestrichen. Die Turmhaube erhält Kupfer von der Oldenburgischen Partnerkirche.
1986 geplante Abbaggerung von Klitten samt Kirche bis 1993
1990 Am 4. Februar erhält Klitten den Bescheid, dass das Dorf und die Kirchen stehenbleiben können
1996 feiert Klitten 650 Jahre
1996 erfolgten Renovierungsarbeiten im Innern der Kirche.
2001 Außendämmung und Innenrenovierung des Pfarrhauses
2009 wurde der eiserne Glockenstuhl erneuert und durch einen hölzernen ersetzt (Einweihung am Ostermontag)
2009 Das Gemeindehaus wird umfänglich saniert (neues Dach, neue und gedämmte Wände, Fenster, Elektrik, 2. Obergeschoss, mobiler Trennwand, Außentreppe) – Einweihungsfeier am 1. Advent
2011 Das Pfarrhaus erhält eine neue Dachdeckung
2020 werden barrierefreie Toiletten am Gemeindehaus gebaut
2021 wird das Gemeindehaus renoviert und bekommt eine Schallschutzdecke
2021 die Kirche wird von der EKD zur drittschönsten Kirche Deutschlands gekürt
2022 bekommt die Kirche eine neue Dachdeckung, einen neuen Putz und einen neuen Fassadenanstrich – Abschluss der Sanierung wurde zu Kirchweih am 6. November gefeiert
2022 Am 9. Oktober feiert die Kirche ihr 800jähriges Bestehen